Darmkrebsvorsorge: Immer mehr Menschen lassen sich untersuchen
Die Darmkrebsvorsorge in Deutschland erlebt einen historischen Aufschwung: Im Jahr 2024 wurden so viele Vorsorge-Darmspiegelungen (Koloskopien) durchgeführt wie nie zuvor – genau 637.537 Untersuchungen. Das ist der höchste Wert seit Einführung dieser Leistung und ein starkes Zeichen für das wachsende Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung.
Auch der immunologische Stuhltest (iFOBT) zur Bestimmung von okkultem Blut, eine einfache und nicht-invasive Methode zur Früherkennung von Darmkrebs, wurde 1,97 Millionen Mal genutzt. Damit zeigt sich: Die Möglichkeiten zur Vorsorge werden zunehmend wahrgenommen.
Der aktuelle Trendreport des Zentralinstituts für kassenärztliche Versorgung (Zi) bestätigt diese Entwicklung. Die Zahlen steigen kontinuierlich, v.a. bei den Koloskopien, die als besonders zuverlässige Methode zur Früherkennung gelten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen holen viele Menschen Untersuchungen nach, die während der Corona-Pandemie verschoben wurden. Zum anderen könnte sich ein neuer Präventionstrend abzeichnen – mit mehr Aufmerksamkeit für die eigene Gesundheit und Vorsorge.
Experten begrüßen diese Entwicklung. Denn je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Vorsorgeuntersuchungen können nicht nur Tumore frühzeitig entdecken, sondern auch Vorstufen wie Polypen entfernen, bevor sie gefährlich werden.
Wer ab 50 Jahre alt ist, sollte sich über die Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge informieren. Seit April 2025 gilt im Rahmen der Krebsfrüherkennung der gesetzlichen Krankenversicherung, dass Frauen und Männer ab 50 Jahren zweimal eine Darmspiegelung (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen können. Alternativ zur Darmspiegelung können Frauen und Männer ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen immunologischen Stuhltest machen.
Quellen
[1] Zi-Trendreport zur vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland 2024. Zentralinstitut kassenärztliche Versorgung (04.07.2025) https://www.zi.de/fileadmin/Downloads/Service/Publikationen/Zi-TrendReport_2024-Q4.pdf, zuletzt abgerufen 06.10.2025
[2] Weil früher besser ist - die wichtigsten Fragen zur Darmkrebsvorsorge. Bundesministerium für Gesundheit (13. August 2025). https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorge/fragen-zur-darmkrebs-vorsorge.html, zuletzt abgerufen 06.10.2025
Zuletzt aufgerufen am: 18.11.2025 14:30